Öle sind aus der Küche nicht mehr wegzudenken und die richtigen Öle in der richtigen Dosierung sind durchaus gesund und helfen unserem Körper auf vielfältige Art. Aber gilt das auch fürs Rapsöl?

Bei der Idee für diese Artikel-Serie über Öle wurde schon zu Anfang klar: Rapsöl gehört zu den am häufigsten verwendeten Ölen.

Und was bei der Recherche auch schnell klar wurde: Die Meinungen über Rapsöl gehen weit auseinander. Die einen halten es für super gesund, andere sind der Meinung, dass es nur als Tankinhalt verwendet werden sollte.

Wie so oft ist in allen Aussagen im Kern was dran – und die Wahrheit liegt irgendwo zwischen gesund und ungesund.

Was macht Rapsöl gesund?

Positive Menschen konzentrieren sich gern auf positive Dinge. Was also spricht für die Verwendung von Rapsöl?

Zuerst einmal ist es ein Pluspunkt, dass es sich um ein pflanzliches Öl handelt und somit auch problemlos von Veganern verwendet werden kann.

Darüber hinaus ist Rapsöl reich an ungesättigten Fettsäuren. Schon im ersten Teil dieser Artikel-Reihe haben wir uns diesem Aspekt genauer gewidmet.

Aber Rapsöl hat noch mehr positive Merkmale. Es verfügt auch über ein gutes Verhältnis der Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren – und hat in diesem Punkt anderen Pflanzenölen oft einiges voraus.

Rapsöl

Das alles spricht für das Rapsöl und auch die alltägliche Verwendung.

Für viele ist auch der günstige Preis natürlich ein Kaufargument und ehrlich gesagt sind wir es auch einfach gewöhnt, denn oft haben Mama und Oma es ja auch schon verwendet.

Kann doch also nichts wirklich Schlechtes am Rapsöl sein, oder?

Die negativen Seiten des Rapsöls

Bei all den Vorteilen, die das Rapsöl augenscheinlich mit sich bringt, gibt es jedoch auch Punkte, die nicht unbedingt für dieses günstige Pflanzenöl sprechen.

Wie bei vielen Ölen, die mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten, kann es durch deren Instabilität leicht zur Oxidation kommen.

Im Klartext bedeutet das: Bekommt das Öl zu viel Licht oder Wärme ab, wird es ranzig.

Und das ist nicht der einzige erwähnenswerte Nachteil. Auch die durchaus tolle Menge an Omega-3-Fettsäuren verliert schnell ihren Reiz. Sie ist im Rapsöl ausschließlich als Alpha-Linolenic Acid (ALA) enthalten und das kann vom menschlichen Körper nur zu etwas 5 Prozent in bessere Formen (beispielsweise EPA und DHA) umgewandelt werden.

Der vermeintliche Vorteil ist also in Wahrheit gar keiner.

Kaltgepresst in Ordnung, raffiniert nicht zu empfehlen

Bisher ist also klar zu sagen, dass Rapsöl weder besonders gesund noch besonders ungesund ist. Es hat seine Vor- und Nachteile.

Diese sind allerdings auch nur dann von Belang, wenn das richtige Rapsöl verwendet wird – und das ist das kalt gepresste.

Das Rapsöl aus der Kaltpressung ist nahezu unbehandelt. Es wird einfach gepresst, gefiltert und dann abgefüllt. So gibt es zumindest keine äußeren Einflüsse, die die Vorteile des Öls zunichte machen.

Ist das Rapsöl dann noch in einer verdunkelten Flasche und wird kühl gelagert und vor Sonneneinstrahlung geschützt, spricht nichts gegen den Einsatz. Das Rapsöl wird dann am besten kalt verwendet und passt mit seinem leicht nussigen Geschmack toll zu Salaten.

Von raffiniertem Rapsöl solltest du aber lieber die Finger lassen, wenn dein Fokus auf gesunder Ernährung liegt. Zwar wird das Rapsöl durch die Behandlung unempfindlicher gegen Hitze und Wärme, aber das ist es nicht wert.

Der industrielle Prozess, der notwendig ist, setzt Transfette frei, die als gesundheitsgefährdend eingestuft werden. Auch die weiteren Schritte, in denen das Öl gereinigt, gebleicht usw. wird, machen es nicht besser.

Rapsöl

Ist Rapsöl denn nun okay oder nicht?

Verwendest du kaltgepresstes Rapsöl und lagerst es richtig, spricht eigentlich nichts wirklich gegen die Verwendung. Aber es tut halt auch nicht besonders viel für dich.

Wie viele anderen Öle auch, kann es ranzig werden und ist dann natürlich nicht mehr zu verwenden. Aber vorher gibt es nichts, was Rapsöl wirklich ungesund macht.

Besonders positiv hebt es sich eigentlich nur beim Preis hervor. Aber das sollte nicht unbedingt das alleinige Kaufkriterium sein.

Schon für etwas mehr Geld findest du auch leicht Öle, die mehr für deine Gesundheit tun und dabei sogar noch mehr Geschmack mit sich bringen.

Gesunde Öle – die Artikelserie

Teil 1: Gesunde Öle sind Treibstoff für den Körper

Teil 2: Ist Rapsöl besser oder schlechter als sein Ruf?

Teil 3: Olivenöl ist ein echter Alleskönner

Teil 4: Sonnenblumenöl ist ein Küchenklassiker

Teil 5: Ohne Kokosöl geht nichts mehr

Teil 6: Leinöl ist ein echter Superstar!

Titelbild: Pixabay