Leinöl gehört zu den Dingen, über die ich bis vor kurzem noch keinen Gedanken verschwendet hab. Es existierte für mich schlichtweg nicht.
Geändert hat sich das erst, als ich mich immer intensiver mit gesunder Ernährung auseinandergesetzt habe. In diesem Zuge bin ich auf die Wichtigkeit von gesunden Fetten gestoßen und von dort aus war der Weg zu Omega-3-Fettsäuren und dann auch dem Leinöl nicht mehr weit.
Diesen Weg kannst du derzeit noch nicht ganz nachvollziehen? Keine Angst – wir bringen hier etwas Licht ins Dunkel und zeigen auf, warum das Leinsamenöl so gehyped wird.
Darf ich vorstellen? Das Leinöl!
Bevor wir uns das Leinöl genauer anschauen, klären wir am besten eine wichtige Frage, die eigentlich immer auftaucht: Ist Leinöl dasselbe wie Leinsamenöl?
Ja, es ist tatsächlich dasselbe. Leinöl wird aus dem Leinsamen, also dem reifen Samen von Öllein (eine Flachspflanze) hergestellt. Daher verwenden einige den Begriff Leinsamenöl und andere halt nur Leinöl. Über Qualität oder ähnliches sagt das allerdings nichts aus.
Leinöl ist ein sehr reines Öl, dem keine anderen Bestandteile beigemischt werden. In der Ernährung und für pharmazeutische Anwendungsgebiete wird das Öl nur kaltgepresst verwendet.
Das kaltgepresste Leinöl ist goldgelb, riecht leicht würzig nach Heu und hat oft auch eine leicht fischige Note. Im Geschmack ist es nussig und passt daher toll zu vielen Gerichten.

Leinöl hat nur einen Nachteil: Es ist ziemlich empfindlich. Kommt es mit Luft in Verbindung oder ist Licht ausgesetzt, kann es schnell ranzig werden und dann sehr bitter schmecken.
Es ist also wichtig, dass Leinsamenöl schnell aufgebraucht wird (am besten innerhalb weniger Wochen) und in einer dunklen Flasche an einem kühlen, dunklem Ort aufbewahrt wird. Der Kühlschrank ist ideal, aber auch das Eisfach ist möglich, da Leinöl nicht so schnell gefriert.
Darüber hinaus sollte das Öl auch nicht erhitzt werden. Es eignet sich also am besten für kalte Speisen wie Salate oder kann anderen Gerichten nach dem Kochen zugegeben werden.
Was kann Leinöl?
Ist die Rede vom Leinöl, verfallen viele regelrecht ins Schwärmen, denn diesem Öl werden fast schon Superkräfte nachgesagt. Und das ist gar nicht mal so übertrieben.
Besonders positiv beim Leinöl ist wohl der hohe Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Warum diese so wichtig sind, haben wir in einem anderen Artikel schon erläutert.
Genau gesagt, gehört Leinöl sogar zu den ganz wenigen natürlichen Quellen, bei denen der Anteil der Omega-3-Fettsäuren höher ist als der von Omega-6-Fettsäuren. So reicht schon ein Löffel Leinsamenöl am Tag, um den Bedarf an Omega-3 zu decken.
Aber Leinsamenöl steckt auch sonst voll mit guten ungesättigten Fettsäuren und bringt somit viele Vorteile mit sich.
Verschiedene wissenschaftliche Studien beschäftigen sich immer wieder mit der positiven Wirkung und haben bestätigt, dass Leinöl sich positiv auf das Blut und den Blutzuckerspiegel auswirken kann. Es wird angenommen, dass es sogar Diabetes verhindern kann.
Aber auch für unsere Gehirnleistung kann Leinöl so einiges tun und ganz nebenbei soll es auch eine positive Wirkung auf Herz und Nieren sowie viele andere Dinge haben. Es ist also wirklich ein Superstar!
Gerade für Frauen nach der Menopause oder mit Diabetes ist interessant, dass Leinöl auch das Risiko für Osteoporose senken kann. Das vermuten zumindest ägyptische Wissenschaftler, die in einer Studie herausfanden, dass Leinöl eine heilende Wirkung auf die Knochen und deren Mineraldichte hat.

Wie kann ich Leinöl verwenden?
Nachdem jetzt also doch schon klar ist, wie viel Leinöl für uns tun kann, sollte es doch keine Frage mehr sein, ob wir es verwenden oder nicht.
Vielmehr stellt sich nur die Frage, wie viel wir davon verwenden und vor allem wie wir es in unsere Ernährung integrieren können.
Die gute Nachricht: Wir brauchen wirklich gar nicht viel von dem Öl, um die gesundheitlichen Vorteile zu genießen. Ein Esslöffel am Tag ist schon völlig ausreichend.
Viele nehmen das Leinsamenöl gern am Morgen ins Müsli, denn gemeinsam mit Milcheiweiß kann es schnell vom Körper aufgenommen und genutzt werden. Aber Milcheiweiß ist keine Voraussetzung – sonst hätten Veganer ein Problem.
Da das Leinöl nicht erhitzt werden sollte, kann es natürlich auch toll für Salate verwendet werden und auch im Obstsalat schmeckt es gut. Alternativ kann es auch bei warmen Gerichten NACH dem Kochvorgang zugegeben werden.
Und natürlich kann es auch einfach so eingenommen werden, wenn es dir schmeckt. Auch das ist kein Problem.
Leinsamenöl kann also jeder leicht konsumieren und wenn all die positiven Wirkungen betrachtet werden, gibt es auch wirklich keinen Grund und auch keine Ausreden, es zu lassen.
Verwendest du Leinöl? Wie setzt du es ein und tut es dir gut? Schreib deine Erfahrungen in die Kommentare!
Gesunde Öle – die Artikelserie
Teil 1: Gesunde Öle sind Treibstoff für den Körper
Teil 2: Ist Rapsöl besser oder schlechter als sein Ruf?
Teil 3: Olivenöl ist ein echter Alleskönner
Teil 4: Sonnenblumenöl ist ein Küchenklassiker
Teil 5: Ohne Kokosöl geht nichts mehr
Teil 6: Leinöl ist ein echter Superstar!
Bildcredits: Titelbild, Artikelbild
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