Dieser Podcast ist leider nicht mehr aktiv. Hier findest du jedoch eine Zusammenfassung der Folge.
Unser heutiges Podcast-Thema ist nicht nur interessant, sondern vor allem in dieser Jahreszeit auch sehr aktuell: das Abnehmen. Gerade zum Jahresanfang ist das ja für viele ein guter Vorsatz und mit viel Motivation möchte man den Kilos zu Leibe rücken.
Auf die Idee, dieses Thema im Podcast zu behandeln, kamen wir durch eine Frage, die auch schon in einem Facebook-Live thematisiert wurde. Denn es zeichnet sich ab, dass es da wirklich gefährliche Trends bzw. Halbwissen gibt.
Es gibt unheimliche viele Arten, wie man abnehmen kann. LowCarb, HighCarb, WeightWatchers, Kalorienzählen, Crash-Diäten, Abnehm-Shakes und noch so einiges mehr sind beliebte Methoden. Fakt ist: Abnehmen ist alles andere als einfach und das kenne ich auch aus Erfahrung. Auch ich bin noch übergewichtig, habe eine lange Diät-Karriere hinter mir.
Erst mit der Zeit habe ich meinen Weg gefunden, wie ich mein Gewicht reduzieren kann. Und es ist wirklich wichtig, seinen eigenen Weg zu finden, denn jeder Körper ist anders und es gibt kein Allheilmittel.
Abnehmen funktioniert durch ein Kaloriendefizit
Rechnerisch und logisch ist klar, dass wir weniger Kalorien zu uns nehmen sollten, als wir verbrauchen, wenn wir abnehmen möchten. Und das ist wirklich das wichtigste und auch gefährlichste Thema.
Ich bin auf Facebook in einigen Gruppen unterwegs, wo auch das Abnehmen immer wieder Thema ist und das Kalorienzählen steht wirklich ganz weit oben auf der Liste der Abnehm-Methoden. Aber was dort ganz extrem zu sehen ist, sind angesetzte Kalorien-Defizite, die wirklich nicht gesund sein können.
Da ist z. B. jemand, der 50 Kilogramm abnehmen möchte und isst deswegen nur noch 1000 Kalorien pro Tag. Zu dieser geringen Kalorienzahl kam es, da das Ziel für die Abnahme ein Jahr betrug. Mit diesen Daten wurde eine App gefüttert und die entschied dann halt, dass dieses Ziel mit 1000 Kalorien/Tag erreichbar wäre.
Aber wie soll man das durchstehen? Der Körper braucht ja Energie, gerade auch bei einem solchen Übergewicht muss er täglich Höchstleistungen erbringen. Wird ihm dann so wenig Energie zugeführt, sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit und andere Probleme vorprogrammiert. Wer hier dann nicht wirklich ein Meister in Selbstdisziplin ist, wird das nicht durchhalten. Und selbst wenn du es durchhältst, geht es dir dabei keineswegs gut.
Eine weitere Frage, die ich mir immer stelle, wenn es um hohe Abnahmen in einem kurzen Zeitraum geht: Wie lange hat es eigentlich gedauert, bis es zu diesem Übergewicht kam?
Bleiben wir bei dem Beispiel, wo 50 kg in einem Jahr weg sollen. Natürlich, das ist möglich. Aber wurden die Kilos vorher auch in einem Jahr zugenommen? Von daher bin ich persönlich auch kein Freund davon, schnell Gewicht zu verlieren. Lieber langsam, dafür nachhaltig.
Abnahme braucht Zeit und sind die Ziele zu hoch gesteckt, kann es auch schneller zu Enttäuschungen kommen, wenn das Gewicht dann doch mal stagniert, statt weiter nach unten zu gehen – wobei das aber ganz normal ist.
Abnehmen heißt auch, auf den Körper zu hören
Vernünftig ist es immer, seinem Körper zu vertrauen und wieder zu lernen, seine Zeichen zu erkennen. Wir haben inzwischen fast alle ein völlig falsches Sättigungsgefühl und können daher z. B. auch die Kalorienzahlen nicht mehr richtig einschätzen.
An vielen Stellen wird empfohlen ein Kaloriendefizit von 300 bis maximal 500 Kalorien anzustreben, wenn man abnehmen möchte. Um das einschätzen zu können, müssen natürlich ein paar andere Werte bekannt sein, wie der Gesamtumsatz, von dem die 300 bis 500 Kalorien dann abgezogen werden.
Der Gesamtumsatz setzt sich aus Geschlecht, Alter, Größe, Gewicht, Bewegung und anderen Faktoren zusammen und kann an vielen Stellen online berechnet werden. Wichtig ist, dass man beim Defizit nicht unter den Grundumsatz geht. Das ist die Menge an Kalorien, die unser Körper benötigt, um alle lebenswichtigen Funktionen ausführen zu können.
Mit diesem Kaloriendefizit nimmt man rein rechnerisch ab, zwar nicht im Eiltempo, dafür aber hoffentlich gesund. Wobei gerade das Letztere nicht unbedingt gegeben ist, denn es kommt ja auch darauf an, mit welchen Lebensmitteln die täglichen Kalorien aufgenommen werden.
Du kannst für 1000 Kalorien ein Stück Sahnetorte essen – aber das wird nicht wirklich zielführend sein. Ähnlich ist es bei Diäten, die auf Punkten basieren.
Da gab es beispielsweise einen Fall, wo eine Dame an einem Abend 1 kg Mandarinen gegessen hat und sich damit rechtfertigte, dass diese ja 0 Punkte hätten und demnach erlaubt wären. In normaler Portionsgröße sicherlich, aber nicht in einer Menge von 1 kg.
Bei all dem fällt dann auf, dass nicht wirklich nachgedacht bzw. mitgedacht wird, sondern das Programm oder die Regeln durchgezogen wird oder auch nach den eigenen Vorlieben ausgelegt wird. Viel zu viele machen hören dabei nicht mehr in sich hinein und achten darauf, was ihnen gut tut.
So ist es kein Problem, wenn hier und da auch mal Sachen auf dem Teller landen, die nicht so gesund und kalorienarm sind. Wenn ich zum Frühstück aber schon drei Scheiben Weißbrot mit Fleischsalat und Camembert sowie einen Fertig-Joghurt voller Zucker esse, dann kann es langfristig einfach nicht zu einer gesunden Abnahme kommen.
Denn da tun wir unserem Körper einfach nichts Gutes mit. Das mag hin und wieder als Belohnung gelten – aber wofür belohnt man sich damit?
Das Verhältnis muss stimmen
Auch wir essen natürlich nicht nur Dinge, die 100 %ig gesund sind, aber es kommt immer auf das Verhältnis an. Wenn ich Lust auf etwas Ungesundes habe, esse ich das – aber in vernünftigen Mengen und mit einem großen Salat oder viel Gemüse dazu.
Und um bei den Kalorien zu bleiben: Mir hilft es immer, wenn ich mir verdeutliche, wie viel ich für welche Anzahl von Kalorien essen kann. Für 500 Kalorien kann ich vielleicht bei einer Fast Food Kette einen kleinen Burger essen – oder aber ich esse eine riesige Schüssel Salat, mit einem leckeren Brot dazu und kann sogar ohne Bedenken noch einen guten Schuss Öl ins Dressing machen.
Was davon wird mich satt machen, mir Energie bringen? Gerade das Energie-Thema ist für mich persönlich immens wichtig. Wir haben im letzten Jahr die Ernährung umgestellt und was gleich positiv auffiel: Wir hatten viel mehr Energie.
Da gab es kein Schnitzelkoma mehr am Nachmittag und die Leistungsfähigkeit stieg an. Die Abnahme wird dabei dann schnell zu einem netten Bonus. Und dieses Energie-Plus motiviert mich ungemein.
Gesund abnehmen
Aber wie nimmt man jetzt wirklich gesund ab? Kalorien zählen und ein Kaloriendefizit anstreben ist ja okay, aber das allein bringt es nicht. Wichtiger und richtiger ist eine nachhaltige Ernährungsumstellung.
Auch wenn es abgedroschen klingt, oftmals reicht es, deutlich mehr grün zu essen. Wobei es hier auch nicht ins Extrem gehen muss. Ich beispielsweise esse total gern und mag es eine gute Portion auf meinem Teller zu haben.
Möchte ich gesund abnehmen und trotzdem einen vollen Teller haben, müssen mehr kalorienarme Lebensmittel darauf landen. Daher ist es immer ratsam, frisch zu kochen, damit das überhaupt beeinflusst werden kann.
Wir sehen allgemein zu, dass mindestens 50 Prozent der Portion aus Obst oder Gemüse bestehen – gern auch etwas mehr. Dann ist man automatisch bei einem Großteil kalorienarmer Lebensmittel.
Ein Beispiel: Wenn wir Lust auf Spaghetti Bolognese haben, verkneifen wir uns das nicht, weil das ja eigentlich nicht so gesund und kalorienarm wäre. Stattdessen verändern wir die Soße und packen da richtig viel Gemüse mit rein.
So brauchen wir weniger Nudeln, haben einen großen Berg Soße auf dem Teller und wer davon noch nicht satt wird, kann einen Salat dazu essen. Verzichten muss man also auf nichts, wenn man es ein wenig abwandelt.
Auf was beim Abnehmen auch gern verzichtet werden kann, sind Light-Produkte – denn das sind größtenteils Mogelpackungen. Wo beispielsweise Fett reduziert wird, ist meist der Zuckeranteil höher und umgedreht.
Denn sonst ginge es zu Lasten des Geschmacks. Das können wir uns getrost sparen. Der beste Tipp ist, einfach auf die Nährstoffe zu achten.
So benötigen wir Fett, aber halt in einem vernünftigen Maß und dann auch hochwertige Fette und Öle. Auch Zucker darf sein, aber auch hier halt nicht in Massen. So brauchen wir auf absolut nichts verzichten.
Und ganz wichtig: Schluss mit den Abnehmmythen! Da gibt es noch so viele seltsame Aussagen, die anscheinend nie verschwinden.
Für unser Goodie in dieser Woche haben wir die häufigsten Mythen unter die Lupe genommen und schauen, was überhaupt daran ist und wovon du dich guten Gewissens verabschieden darfst. Wie immer kannst du das kostenlos in unserer Community herunter laden.
Links aus der Folge:
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