Unsere Haut ist ein Spiegel unseres Lebens. Und mit Hyaluron, einem Wirkstoff, der in vielen Pflegeprodukten enthalten ist, soll es möglich sein, schädliche Einflüsse zu kaschieren und sogar Falten aufzupolstern. Doch was ist da wirklich dran?
Zuerst einmal: Ich selbst bin der Meinung, dass gerade Falten nicht negativ sind. Vielmehr erzählen sie eine Geschichte. Gerade Lachfalten sind sehr sympathisch.
Allerdings fühlt sich nicht jeder damit wohl. Das ist okay – und dann kann man da auch gern gegenwirken. Die Beauty-Industrie setzt dabei derzeit vor allem auf Hyaluron, einem Wirkstoff der in unserem Körper vorkommt.

Was ist Hyaluron?
Ich muss zugeben, ich bin immer sehr skeptisch, wenn bestimmte Wirkstoffe in Pflegeprodukten sehr gehyped werden. Oft deutet das dann nämlich darauf hin, dass sie die pure Chemie sind und wenn überhaupt nur kurzfristig helfen.
Beim Hyaluron ist das anders. Das ist nämlich ein Wirkstoff, der schon in unserem Körper vorkommt und dort wichtige Arbeit leistet. Genau genommen ist ein es Zweifachzucker, der hauptsächlich in unserer Haut und den Gelenken vorkommt.
Zu finden ist er vor allem zwischen den Zellen, denn dort bindet das Hyaluron Flüssigkeit, welche beispielsweise als Stoßdämpfer für die Knochen wirkt. Darüber hinaus hält es Gewebe Straff und polstert die Haut auf.
Faszinierend ist dabei vor allem, dass ein Gramm Hyaluron ausreicht, um sechs Liter Flüssigkeit zu speichern. Heftig, oder?
Die Wasserpolster, die durch das Hyaluron entstehen, wirken zudem auch wie ein Schutzschild für die Haut. Schädliche Umwelteinflüsse, freie Radikale und auch UV-Strahlung können so von den Zellen ferngehalten werden.
Und als wäre das alles noch nicht genug, verbessert das Hyaluron auch den Transport zwischen den Zellen. Das sorgt zum einen dafür, dass Zellen besser mit notwendigen Nährstoffen versorgt werden können. Zum anderen ist es dann auch einfacher, Abfallstoffe wieder heraus zu leiten.
Hyaluron ist also ein weiteres Wunder, das in unserem Körper beherbergt ist und dort wirklich ganz tolle Arbeit leistet. Doch warum sollen wir es dann noch von außen zuführen, wenn wir es doch eh ins uns haben?
Nichts währt ewig – auch kein körpereigenes Hyaluron!
Wir alle werden älter. Das ist nichts, was wir beeinflussen können. Und mit dem Älterwerden ändert sich auch einiges in unserem Körper.
In unseren Zwanzigern beginnt so auch die Reduzierung vom körpereigenem Hyaluron. Schuld daran sind Enzyme, die diesen Wirkstoff in uns kontinuierlich abbauen. Dazu kommen noch Umweltbelastungen und Stress – und all das sieht man unserer Haut dann an.
Auch wenn die Werbung uns manchmal anderes erzählen möchte: Umkehren kann man diesen Prozess nicht. Was einmal weg ist, ist weg. Wir können aber einiges dafür tun, um diese Form der Hautalterung zu verlangsamen!
Führen wir Hyaluronsäure von außen zu, beispielsweise in Form von Cremes, Gels etc., unterstützen wir unsere Haut. Dabei kommt es allerdings auch darauf an, welche Art von Hyaluron dort verwendet wird.
Besonders häufig in Pflegeprodukten kommt langkettiges Hyaluron zum Einsatz. Es kann zwar nicht in die Haut eindringen, legt sich aber auf die Haut und speichert dort Feuchtigkeit. So entsteht ein Soforteffekt, der uns frischer aussehen lässt. Langanhaltend ist das allerdings nicht.

Mittelkettiges Hyaluron schafft es dagegen zumindest in die oberen Hautschichten einzudringen und durchfeuchtet sie dort. Schlussendlich gibt es dann noch das kurzkettige Hyaluron, welches es sogar in die tieferen Hautschichten schaffen soll. Das ist dann allerdings auch preislich in einer anderen Liga.
Wie schon erwähnt, ist Hyaluron kein Wundermittel, dass die Hautalterung umkehrt. Daher ist es notwendig, es wirklich über die Hautpflege täglich aufzunehmen und somit zu gewährleisten, dass es immer seinen Dienst tun kann.
Ist Hyaluronsäure denn ein naturkosmetischer Wirkstoff?
Es gibt viele Wirkstoffe in Beauty-Produkten, die alles andere als natürlich sind. Da Hyaluron ja auch in unserem Körper vorkommt, liegt es ja nahe, dass es auch wirklich natürlich ist, oder?
Ja, es ist tatsächlich ein natürlicher Wirkstoff, der heutzutage größtenteils biochemisch über die Fermentierung von beispielsweise Hefe oder Getreide gewonnen wird. Das macht ihn allgemein gut verträglich.
Bis Ende der 90er war es allerdings üblich, den Wirkstoff aus Hahnenkämmen zu extrahieren. Das ist zwar auch natürlich, jedoch nicht vegan. Außerdem hatte es den Nachteil, dass darüber auch Eiweiße und teils sogar Viren mit übernommen wurden. Ersteres hat manchmal zu allergischen Reaktionen geführt, letzteres im schlechtesten Fall krank gemacht.
Auch heute soll dieses tierische Hyaluron wohl teilweise noch verwendet werden. Im Zweifelsfall solltest du dich also an den Hersteller wenden und nachfragen, wenn das Pflegeprodukt nicht als vegan gekennzeichnet ist.
Verwendest du Pflegeprodukte mit Hyaluronsäure? Wie sind deine Erfahrungen damit?
Bildcredits: Titelbild, Artikelbild
Letzte Kommentare