Ein gesundes Leben führen – das klingt zwar schön, aber auch nach jeder Menge Verzicht.

Wenn du gesund leben willst, dann ist der leckere Cheeseburger ja nicht mehr drin und wenn du völlig abgekämpft von der Arbeit kommst, gilt es noch die Treppen zu steigen und dafür den Lift links liegen zu lassen. Denn das ist ja schließlich gesund.

Auch der leckere Cocktail beim Treffen mit den Freundinnen ist nicht unbedingt gesund – da ist dann wohl eher Mate-Tee angesagt.

Also alles in allem ist es zwar schon irgendwie erstrebenswert ein gesundes Leben zu führen, aber doch nicht gerade sexy. Dazu ist viel zu viel Verzicht notwendig, oder?

Verzicht als neue Challenge

Ob Paleo, Clean Eating, Low Carb oder auch andere Ernährungsformen: Als gesund wird einiges deklariert und überall werden Regeln aufgestellt.

Als Brot-Liebhaber wird dir der Verzicht auf Kohlenhydrate schwer fallen und dein leckeres Kichererbsen-Curry passt vielleicht nicht zum Paleo-Lifestyle.

Im Endeffekt weißt du also oft schon vorher, dass die Umstellung auf eine bestimmte Ernährungsform nicht unbedingt zu dir passt. Aber ganz ehrlich: Probiert hast du es doch sicher schon, oder?

Denn obwohl Verzicht nicht glücklich macht, so fordert er uns doch heraus. Wir sind darauf getrimmt, immer mehr zu erreichen und keine Herausforderung ist dabei zu groß.

Da kommt es doch auf eine Challenge mehr oder weniger auch nicht an und unser Essverhalten gehört auch zu den Dingen, die wir selbst bestimmen können, ohne das uns da jemand hinein funkt.

So wird der Verzicht dann sexy – zumindest für eine bestimmte Zeit. Dann ebbt aber irgendwann das Hochgefühl der gemeisterten Herausforderung ab und das Essen hat nicht mehr viel mit Genuss zu tun.

Warum tun wir uns das immer wieder an?

Verzicht

Verzicht muss nicht sein

Iss vegetarisch oder besser noch vegan. Lass dies weg und nimm ja nichts davon zu dir.

Wie oft liest oder hörst du das? Gefühlt viel zu oft. Zumindest so oft, dass du vielleicht schon ein schlechtes Gewissen hast, wenn du vielleicht ein Steak auf dem Teller hast oder einen Schokoriegel isst.

Ist das dann aber wirklich noch gesund? Für den Körper vielleicht, für die Seele jedoch nicht.

Wir sind Menschen, keine Maschinen. Und Menschen machen nun mal nicht immer alles richtig, sondern greifen auch mal zum Burger oder den Chips.

Und weißt du was? Das ist vollkommen okay! Denn so ticken wir nun mal.

Was wäre das Leben ohne Genuss? Klar, du kannst auch einen leckeren Salat genießen – ohne Frage! Aber irgendwann verlangt dein Appetit halt auch nach etwas anderem.

Und sich das ständig zu verkneifen, kann nicht gesund sein. Es schafft höchstens Frust und Stress, ist dann also nachweislich ungesund.

Bewusstsein statt Verzicht

Viel wichtiger als immer nur gesund zu essen, ist es doch, bewusst zu essen.

Es darf mal die TK-Pizza sein, wenn sie dir schmeckt. Aber dann iss sie bitte nicht mit schlechtem Gewissen, sondern genieße sie ganz bewusst.

Essen wir scheinbar ungesunde Lebensmittel oder tun *ungesunde * Dinge in dem Bewusstsein, dass es nicht optimal, aber eine schöne Ausnahme ist, ist schon viel gewonnen.

Wer sich nur auf den Verzicht konzentriert, wird entweder unzufrieden oder bricht irgendwann ein und wirft alle guten Vorsätze über Bord.

Dann hat das mit dem gesunden Leben zwar vielleicht für eine gewisse Zeit geklappt, danach geht es dann allerdings im alten Trott weiter.

Bist du dir jedoch darüber bewusst, dass ein gesundes Leben auch hin und wieder einen Ausrutscher verzeiht, wird es dir nicht schwer fallen, dass auch für die nächsten Jahre noch so weiter zu machen.

Wichtig ist nur, dass die Ausnahme nicht zur Regel wird!

Bewusster Verzicht ist auch okay!

Und wie sieht es aus, wenn der Verzicht bewusst ist? Klingt komisch, ja, aber es gibt da ein paar gute Beispiele.

So finden immer wieder zeitlich begrenzte Challenges statt, wie beispielsweise „30 Tage vegan“, „2 Wochen zuckerfrei“ oder ähnliches.

Das sind tolle Gelegenheiten, um den Startschuss für eine gesunde Ernährung oder ein gesundes Leben zu geben. Man verzichtet in dieser Zeit bewusst auf etwas, lernt, dass es ohne geht und merkt aber auch, was man auf Dauer nicht wirklich weglassen kann oder möchte.

Ist die Challenge vorbei, ist ein anderes Bewusstsein da und im besten Fall übernimmst du einiges aus dieser Zeit in deinen Alltag und gestaltest ihn damit gesünder.

Ähnlich ist es auch beim (intermittierenden) Fasten. Es wird vorab ein Ziel festgelegt und somit ist der Verzicht begrenzt. Damit kommen wir gut klar.

Bestimmt der Verzicht allerdings dein Leben, läuft irgendwas gar nicht gut. Dann doch lieber bewusst Fehler machen und diese ganz und gar auskosten. Das macht das Leben doch erst richtig schön – und ist trotzdem noch gesund!

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