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Felix opfert sich auf und piekst sich extra in den Finger, bis es blutet, um eine gute Überleitung ins heutige Thema zu bringen: die Blutgruppen-Ernährung!
Aus dem Blut kann man einiges ablesen und für seine Gesundheit nutzen. Das Blut ist ein wichtiges Transportmittel im Körper und enthält vieles, was für uns wichtig ist.
Irgendwann stellte man dann auch mal fest, dass sich das Blut unterscheidet und es verschiedene Blutgruppen gibt. Erkannt wurde beispielsweise, das Blut unterschiedliche Adhäsionsmoleküle besitzt. Diese Moleküle sind für den Transport für gewisse Dinge zuständig und einige sind da dann einfach besser geeignet als andere.
Neben Nährstoffen werden aber auch teilweise Krankheiten bzw. deren Erreger mit dem Blut transportiert. Und auch hier sind Menschen aufgrund ihrer Blutgruppe und der damit einhergehenden Adhäsionsmoleküle mitunter anfälliger als andere.
Diese Dinge wurden von einem Forscher genauer untersucht – und über den hab ich in der Vorbereitung auf diese Folge auch schon einiges gelesen. Nachdem Felix die Blutgruppen-Ernährung schon einige Male im Podcast erwähnt hat, war auch meine Neugier geweckt und die Idee für eine eigene Podcast-Folge zum Thema war geboren.
Bei den Recherchen bin ich darauf gestoßen, dass diese Form der Ernährung auf den US-Amerikaner und Naturmediziner Dr. Peter Jay D’Adamo zurückzuführen ist. Wissenschaftlich ist die Ernährungsform nicht nachgewiesen oder anerkannt, es wird also schulmedizinisch nicht wirklich genutzt.
Es ist also erst im Bereichen der alternativen Medizin bekannt geworden – allerdings auch hier erst ziemlich spät. Dr. D’Adamo hat schon 1969 mit seinen Forschungen begonnen, 1996 konnte er jedoch erst in den USA die Aufmerksamkeit darauf lenken und 1997 erschien sein erstes Buch „Vier Blutgruppen“ in Deutschland. Und das ist auch das Standardwerk zu diesem Thema.
Wer sich also mit diesem Thema beschäftigen möchte, sollte am besten mit diesem Buch anfangen. Im Netz gibt es natürlich auch viele Infos, aber auch sehr viele verschiedene Meinungen dazu. Wie bei so vielen Dingen gibt es auch hier sicherlich nicht die eine, reine Wahrheit – auch nicht im Buch. Gerade Kritiker bemängeln diese Sicht auf die Ernährung und Gesundheit oft als zu einseitig. Eine Inspiration kann das Werk allerdings schon darstellen und es zeigt zumindest die Ergebnisse der Forschung von Dr. D’Adamo auf.
Felix begeistert das Thema, weil er bei einigen Patienten wirklich gute Erfolge bei der Umsetzung dieser Ernährungs- und auch Lebensweise gesehen hat. Neben dem Essen spielt hier nämlich auch die Bewegung, der Sport und allgemein das tägliche Verhalten eine Rolle.
Ich selbst stehe dem eher skeptisch gegenüber. Das muss ich ehrlich zugeben. Aber grundsätzlich ist diese Ernährung, die auch oft als Blutgruppen-Diät bezeichnet wird, sehr weit verbreitet bzw. durch die Bücher zumindest weltweit bekannt. Weltweit wird es allerdings auch sehr kontrovers betrachtet.
Viele kritisieren vor allem dass die Ernährung dabei zu einseitig wäre und einen Nährstoffmangel einleiten könnte. Aber das wird ja auch anderen Ernährungsformen, z. B. der veganen Ernährung, nachgesagt. Das muss also nicht unbedingt so sein.
Vom Prinzip her läuft es bei der Blutgruppen-Ernährung, wie auch beim Veganismus oder auch Paleo, auf klassische Ernährungsmodelle hinaus.
Also grundsätzlich geht es also um die vier Blutgruppen 0, A, B und AB. Die Rhesusfaktoren (positiv bzw. negativ), die sonst immer dazu genannt werden, spielen dabei keine Rolle.
Wer seine Blutgruppe nicht kennt, kann das beispielsweise in Verbindung mit einer Blutspende erfahren. Es gibt aber auch Test-Kits, die man online für die Selbstbestimmung kaufen kann.
Felix interessiert vor allem, warum ich mit der Blutgruppen-Ernährung nicht wirklich konform gehe, sondern halt sehr kritisch darauf schaue. Die Antwort darauf ist ganz einfach.
Ich habe die Blutgruppe 0. Laut Dr. D’Adamo ist das die älteste Blutgruppe, sozusagen aus der Steinzeit mit den Jägern und Sammlern. Dementsprechend sollte auch meine Ernährung aussehen nach seiner These. Ich sollte also viel Fleisch essen, bis zu 120 g pro Mahlzeit. Weiterhin heißt es, dass ich Obst und Gemüse gut vertrage (da bin ich mit einverstanden). Getreideprodukte sollte ich eher weniger zu mir nehmen, Milchprodukte lieber meiden und sogar Hülsenfrüchte sollten mir nicht gut bekommen. Betrachtet man diese Ernährungsratschläge jetzt unter der Prämisse, dass ich Veganerin bin, erklärt sich wohl schnell, warum ich ein Problem damit hab.
Felix zeigt dazu auf, dass man daran schon sieht, dass die Forschung halt aus einer Zeit stammt, wo Ernährungsarten wie der Veganismus nicht wirklich bekannt waren. Auch waren zur damaligen Zeit noch nicht wirklich die Mittel wie heute zur Forschung gegeben. Man muss dem Dr. D’Adamo zugute halten, dass er trotzdem heraus fand, dass unterschiedliche Blutgruppen unterschiedlich auf bestimmte Eiweiß-Gruppen (Lektine) reagieren, die teils zu einer Verklumpung des Bluts führen.
Aus diesem Grund hat Felix auch schon das Gluten genannt, das bei vielen Menschen heute für Probleme sorgt. Die beiden ältesten und am häufigsten verbreiteten Blutgruppen sind ja 0 und A – und daraus könnte man ablesen, dass Gluten-Unverträglichkeiten damit zu tun haben und vielleicht auch deshalb Paleo gerade ein großer Trend ist, bzw. sich auch Veganer teils glutenfrei ernähren. Beim Jäger und Sammler gab es halt noch kein Getreide – daher macht es laut Dr. D’Adamo auch Sinn, dass es zu Unverträglichkeiten kommt.
Felix erklärt weiter, dass es ja eine freie Entscheidung ist, wie in meinem Fall vegan zu leben, und es nicht daher rührt, dass ich Fleisch z. B. nicht vertragen hätte. Die Blutgruppen-Diät sagt hier lediglich aus, dass es meiner Gesundheit nicht schaden würde, wenn ich halt so esse und mich verhalte, wie in der Steinzeit. Was natürlich heute allgemein sehr schwer ist. Das ist das eigentliche Ergebnisse der Forschung.
Ich hab jedoch schon ein Problem, wenn ich jetzt Getreide-Produkte und auch Hülsenfrüchte in meiner Ernährung weglassen sollte, bliebe mir nichts mehr als Obst und Gemüse, was definitiv zu einseitig wäre.
Weiter geht es in den Bereich Bewegung, denn die gehört auch laut Dr. D’Adamo dazu. Mir, mit Blutgruppe 0, wird Kontaktsport und Kampfsport empfohlen. Auch damit hätte ich ein Problem und fühle mich absolut nicht angesprochen. Ich fall da also anscheinend komplett aus der Rolle.
Felix sieht das selbst auch eher in Richtung Historienforschung. Einige Menschen werden hier sicherlich Gemeinsamkeiten erkennen können. Wenn man sich aber bewusst für etwas ganz anderes entscheidet, heißt das nicht unbedingt, dass das schlechter ist.
Im Vorgespräch mit Felix hab ich schon erwähnt, dass die Blutgruppen-Ernährung für mich ähnlich ist, wie die Sache mit den Horoskopen und Sternzeichen. Ja, ich kann mir vorstellen, dass Menschen mit bestimmter Blutgruppe häufiger oder weniger häufig unter bestimmten Krankheiten leiden können. Das hat biochemische Gründe und ist somit für mich nachvollziehbar.
Genauso kann ich mir vorstellen, dass einigen Sternzeichen besondere Charaktermerkmale zugeordnet werden. Der ganze Rest jedoch, sowohl bei den Sternzeichen wie auch bei der Blutgruppen-Ernährung, ist mir allerdings suspekt.
Gut, Blutgruppe 0 haben wir abgehakt. Kommen wir zur Blutgruppe A, die im deutschsprachigen Raum (verglichen zum Rest der Welt) ziemlich häufig vorkommt. Bei ihr wäre laut D’Adamo die vegetarische bzw. auch vegane Ernährung von Vorteil. Ironischerweise ist ja gerade Deutschland eine Nation der Fleischesser, die gerne mal den Grill anwerfen. Besser wäre es also für viele von uns, das Fleisch links liegen zu lassen.
Man sagt auch, dass die Blutgruppe A aus der Zeit der Ackerbauer und Viehzüchter stammt, evolutionshistorisch betrachtet. Und für die wäre, wie Dr. D’Adamo sagt, eine mediterrane oder auch asiatische Ernährung interessant. Wobei in der mediterranen Ernährung ja viel Fisch gegessen wird.
Dr. D’Adamo rät hier allerdings eher zum mäßigen Verzehr. Je nach Auslegung der mediterranen Ernährung (viel Pasta und Pizza), sollte man allerdings auch wegen dem Weizenanteil aufpassen. Blutgruppe A hat jedoch den Vorteil, dass Hülsenfrüchte gut verwertet werden können – was natürlich gerade für Veganer ein Plus ist.
Dann gibt es darauf aufbauend noch die Blutgruppe B, die lt. Dr. D’Adamo die Gesegneten sind, die sich so gut wie keine Gedanken um die Ernährung machen müssen und so gut wie alles vertragen. In der Evolution ist das vor etwas 10000 Jahren anzusiedeln, bei den Nomadenvölkern, beispielsweise aus dem Himalaya.
Die Nomaden haben viel Sauermilchprodukte genutzt, also Milch und Käse. Das ist für diese Blutgruppe gut verträglich. Mich macht bei B etwas skeptisch, dass Fleisch hier allgemein gut vertragen wird, als Ausnahme jedoch Geflügelfleisch aufgeführt ist. Heute wird jedoch eher propagiert, mehr Geflügel zu essen und dafür das rote Fleisch zu vermeiden.
Nach heutigen Standpunkten ist das paradox. Aber es führt darauf zurück, dass die Nomadenvölker eher weniger Geflügel gehalten haben. Es stand also nicht wirklich auf ihrem Speiseplan. Da fehlt es wieder an der Gewöhnung und die Eiweiße aus dem Geflügelfleisch können zu Verklumpungen im Blut führen, was beispielsweise zu einem Leistungstief nach dem Essen führen kann.
Schlussendlich haben wir noch die Blutgruppe A/B – also das ganz Moderne sozusagen mit der geringsten Historie. Wobei sich auch das schon auf die letzten 1000 Jahre der Evolution bezieht. Die Blutgruppe A/B ist die einzige, die Weizenprodukte verträgt. Auch Milch-Produkte sind unproblematisch, Fleisch und Fisch sind in kleinen Mengen super. Das liest sich für mich wie eine sehr moderne Ernährungsform, wie sie auch heute propagiert wird. Also da könnte ich auch wiederum mitgehen.
Da erkennt man es relativ gut, dass es evolutionär betrachtet, sinnvoll klingt, dass sich der Mensch weiterentwickelt hat. Die neu entstandene Blutgruppe hat sich über viele Jahrtausende angepasst und verträgt daher auch mehr. Ganz provokativ gesagt: Wir haben uns doch aber über die Jahrtausende auch weiter entwickelt. Nur weil der Herr Jäger damals das Fleisch gut vertragen hat, heißt das doch nicht, dass das auch heute noch so sein muss, oder? Ich hab da wirklich ein Problem mit zu sagen: Was damals in der Steinzeit galt, gilt auch heute noch für mich. Denn wir haben uns ja auch entwickelt und angepasst.
Blutgruppe A/B ist ja der kleinste Teil der Bevölkerung und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass nur so ein kleiner Teil mit der heutigen Ernährung konform geht, während alle anderen entgegensteuern.
Felix sieht da natürlich auch die Entwicklung, dass sich doch viel geändert hat seit der Steinzeit. Wir führe ein komplett anderes Leben und somit gibt es natürlich auch Veränderungen.
Was aber auch lt. Dr. D’Adamo bei den vier Blutgruppen-Typen klar zu unterscheiden ist, sind die Enzyme in der Darmflora. Das heißt, du hast im Darm andere Strukturen, was die Verdauung einfacher macht. Es hat sich logischerweise viel mehr verändert vom Lebensstil und die Probleme haben sich mehr auf die psychische Ebene verlagert – was dann letztendlich aber auch wieder mit dem Essverhalten zusammenspielt.
Was ich auch herausgelesen habe ist, dass einige, die nach diesem Konzept leben, das auch ein wenig als Entschuldigung nehmen, warum sie große Mengen Fleisch essen. Wobei wir ja heute genau wissen, dass uns das nicht gut tut. Gerade der Fleischkonsum im Hinblick auf die Massentierhaltung wird damit gern entschuldigt.
Das wird an vielen Stellen angekreidet und da gehe ich auch mit. Es stellt sich dann die Frage: Warum sollten wir uns nach diesen Ernährungstipps richten, wenn doch heutzutage so viele Faktoren einfach nicht mehr gegeben sind. Wie passt es in die moderne Zeit?
Felix kann aus der Erfahrung her sagen, dass einige Menschen sich vom Stoffwechsel her leichter tun, wenn sie tierische Produkte wie Fleisch oder auch Käse zu sich nehmen – allerdings weist er hier auch darauf hin, dass dann auch die Qualität eine große Rolle spielt. Aber das ist nicht allgemeingültig und es sind vor allem keine großen Mengen erforderlich.
So ganz überzeugt bin ich auch jetzt nicht von der Blutgruppen-Ernährung. Aber ich werde mir hier noch weitere Informationen holen und auch das Buch mal besorgen, um zu verstehen, was hier die Hintergründe sind. Ich möchte keinen verurteilen, der damit konform geht. Mit meinem jetzigen Wissensstand hab ich jedoch meine Probleme mit den Theorien.
Unabhängig von der Fleisch-Debatte kann sich jeder zumindest mal die Empfehlungen zu Getreide und Hülsenfrüchten anschauen und evtl. testen, ob sich damit Veränderungen im Wohlbefinden herbeiführen lassen.
Gerade weil die Meinungen hier soweit auseinander gehen, ist das ein sehr spannendes Thema. Gerade auch weil Felix und ich hier erstmals nicht ganz konform gehen. Jetzt sind wir neugierig, was du dazu meinst? Hast du Erfahrungen oder eine Meinung dazu?
Wie Felix schon erwähnt hatte, geht es dabei ja auch um Ernährung und die ganzen Lebensumstände, die noch mit hinein spielen. Daher haben wir diese Woche als Goodie eine Übersicht der Blutgruppen mit dazugehören Tipps zur Ernährung, Bewegung etc. (nach Dr. D’Adamo). Das stellen wir natürlich wieder in unserer Community zum Download bereit.
Übrigens: Felix ist mit Blutgruppe B eher der Allrounder und geht mit der Empfehlung schon konform. Einzig beim Getreide merkt er Unterschiede und kann moderne Getreidesorten nicht so gut vertragen, wie beispielsweise Urgetreide.
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