Dieser Podcast ist leider nicht mehr aktiv. Hier findest du jedoch eine Zusammenfassung der Folge.
Felix ist in Feierlaune! Fasching, Karneval oder wie auch immer es in deiner Gegend bezeichnet wird, steht vor der Tür. Die närrische Zeit beginnt!
Aber wir widmen uns in dieser Folge nicht den schönen Themen rund ums Feiern und Verkleiden, sondern wenden uns „dem Ernst des Lebens“ zu und sprechen über die Fastenzeit.
Denn bekanntlich ist am Aschermittwoch alles vorbei – und die Fastenzeit beginnt. Etwa 40 Tage wird dann gefastet, wobei hier unterschiedlich gezählt wird, wie lange nun verzichtet wird.
Fastenzeit als Trend?
Bei der Fastenzeit geht es jedoch nicht ums klassische Fasten mit Säften oder ähnlichem, sondern eher um den Verzicht auf bestimmte Dinge für diesen definierten Zeitraum. Ähnlich wie das klassische Fasten wird das inzwischen wieder richtig beliebt.
Noch bis vor zehn Jahren hat man eigentlich selten davon gehört, dass jemand diese Fastenzeit aktiv begangen hat, wenn er nicht gerade sehr religiös war. In den letzten Jahren liest man aber vermehrt auf verschiedenen Social Media Kanälen davon.
Dort findet auch ein Austausch statt, worauf in dieser Fastenzeit verzichtet wird und das hat nur selten einen religiösen Hintergrund. Vielmehr wird es als Verzicht auf Zeit angesehen.
In der Karnevalszeit wird ja meist doch noch mal richtig gesündigt, es wird fettig und süß gegessen, der Alkohol fließt – gesund wäre so eine Lebensweise auf Dauer sicher nicht. Nach dieser Übertreibung geht es dann halt direkt in den Verzicht.
Oft werden dann Fleisch, Zucker, Süßigkeiten und ähnliches vom Speiseplan gestrichen. Auch Konsum-Fasten ist hier und da ein Thema, bei den Buch-Bloggern beispielsweise gibt es einige, die diese Zeit nutzen, um sich eine kleine Challenge aufzuerlegen: 40 Tage keine neuen Bücher kaufen.
Auch Medienfasten ist nicht ungewöhnlich. Einige ziehen sich in dieser Zeit bewusst in die Stille zurück und verzichten dann auf Social Media, lassen also Facebook, Instagram & Co. einfach mal links liegen. Das ist dann inzwischen unter dem Begriff „Digitales Fasten“ verbreitet.
Fastenzeit richtig und gesund nutzen
Felix hat während der klassischen Fastenzeit noch nicht bewusst auf etwas verzichtet. Er achtet ja allgemein sehr auf die Ernährung und sieht das daher nicht als unbedingt notwendig an.
Darüber hinaus sieht Felix es als etwas problematisch an, wenn sehr streng gefastet wird – und das ohne Absprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater. Dann könnte der Körper in einen Notmodus herunterfahren, weil er die üblichen Nährstoffe nicht bekommt, und das kann dann auch negative Folgen haben.
Man sollte es also nicht übertreiben. Grundsätzlich kann es aber auch eine entschlackende, befreiende Wirkung haben.
Viele fühlen sich danach einfach super, integrieren das immer mal wieder ins Leben. Das geht dann jedoch wieder eher in den Bereich des klassischen Fastens.
In der Fastenzeit geht es dann doch eher darum, z. B. 40 Tage auf den Verzehr von Fleisch zu verzichten. Und das nimmt einem der Körper ganz sicher nicht übel.
In diesem Zusammenhang gibt es auch eine kleine Anekdote. Die Mönche aus dem Schwabenland haben früher natürlich auch gefastet – und haben in dieser Zeit die Maultaschen erfunden, die dort auch heute noch unter dem Namen „Herrgottsscheißerle“. Damit haben sie den lieben Herrgott an der Nase herum geführt und das Fleisch in den Teigtaschen versteckt, damit er es nicht sehen kann.
Also auch bei den ganz Frommen hat man sich nicht immer an die Vorgaben der Kirche gehalten und nach Wegen gesucht, trotzdem genießen zu können.
Gewohnheiten ablegen oder auch etablieren
Grundsätzlich ist die Fastenzeit aber wirklich eine tolle Sache, um mal probeweise für eine bestimmte Zeit auf etwas zu verzichten. Gemeinsam mit anderen fällt es einem immer etwas leichter, das zu probieren. Gegenseitiges motivieren ist ein weiterer positiver Nutzen dabei.
Es ist wirklich ein überschaubarer Zeitraum, in dem man einfach aus Gewohnheiten ausbrechen kann. Im Endeffekt ist es ja nichts anderes als viele Challenges, die es ja heute eh gibt. Beispiele dafür sind „30 Tage zuckerfrei“ oder meine eigene Challenge „30 Tage – 3 Liter“, die ich vor zwei Jahren durchgeführt hab.
Das eignet sich hervorragend dazu, nicht nur alte Gewohnheiten loszuwerden, sondern vor allem auch mal zu überdenken. Gerade im Bereich des digitalen Fastens ist das eine spannende Sache.
Wer z. B. 40 Tage auf Facebook verzichtet, wird mitunter große Veränderungen feststellen, schon allein weil wieder viel mehr Zeit zur Verfügung steht.
In unserer modernen Zeit wenden sich die Menschen immer mehr ab von der Kirche, den klassischen Modellen und Traditionen – aber es schleichen sich neue Abhängigkeiten, sogar Süchte ein. Gerade der Medienkonsum ist ja inzwischen zu einem Suchtfaktor geworden.
Sich da mal eine Auszeit zu nehmen, ist nicht verkehrt. Gerade das macht vielleicht auch diesen Trend aus, denn die Menschen merken einfach, dass es ihnen gut tut.
Schon Seneca sagte „Nie ist zu wenig, was genügt“ und da kann man in dieser Zeit einfach schauen, was man eigentlich wirklich braucht.
Noch mehr Vorteile der Fastenzeit
Ein weiterer Vorteil der Fastenzeit ist, dass sie eine Art gesellschaftliche Ausrede ist. Verzichtet man eine zeitlang auf Fleisch, Alkohol oder Süßigkeiten, wird man deswegen ja doch hin und wieder schief angeschaut und viele versuchen, einen dann doch zu verleiten.
Legt man diesen Verzicht allerdings in die Fastenzeit und führt diese als Grund auf, finden das alle völlig okay. Das macht es dann doch einfacher. Und vielleicht lässt sich der eine oder andere motivieren, dann auch mitzumachen.
Die 40 Tage können dann auch nachhaltig viel ändern. Wenn wir in dieser Zeit beispielsweise auf Zucker verzichten und dann nach Ablauf der Fastenzeit ein Stück Kuchen essen, wird der wahrscheinlich gar nicht mehr schmecken, weil er uns einfach viel zu süß vorkommt.
Auch bei anderen Dingen, auf die man verzichtet, spürt man schnell Veränderungen und hat dann im besten Fall keine Probleme, auch weiter zu verzichten.
Ich hab ehrlich gesagt auch überlegt, ob ich die Fastenzeit aktiv begehe, vielleicht sogar irgendwo mit einer Community. Aber ich glaube, für mich ist es gar nicht so unbedingt das richtige.
Zum einem befinden wir uns ja gerade mitten im Umzug nach Spanien, werden also ziemlich im Stress sein. Auf der anderen Seite wüsste ich momentan aber auch gar nicht, wo ich ansetzen und eine Gewohnheit ändern sollte.
Felix findet es gar keine schlechte Idee, dieses Fasten eher in den Sommer zu verlegen, wo wir generell ja eher leichte Kost zu uns nehmen. Da ist es dann etwas leichter.
Und wir könnten da ja sogar etwas veranstalten und mal überlegen, wie wir unsere eigene Fastenzeit gestalten und mit euch zusammen begehen könnten – in Form von einer Challenge. Wer Lust hat, vielleicht dabei zu sein, kann gern in den Kommentaren, der Facebook-Gruppe oder per Mail Bescheid geben – wir würden uns sehr freuen.
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