Morgens einen Löffel Öl durch den Mund zu schieben, soll positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben? Ja! Das Ölziehen verspricht genau das und viele sind von der Wirkung mehr als nur begeistert!

Es war irgendwann im letzten Jahr, als ich gefühlt mehrmals täglich Informationen oder Erfahrungsberichte übers Ölziehen gesehen und gelesen habe. Irgendwie schien das plötzlich jeder in meiner Filterblase in seine Morgenroutine eingebaut zu haben und allein das reichte aus, um meine Neugier zu wecken!

Ist Ölziehen ein Wundermittel?

Ich muss zugeben, ich war anfangs echt skeptisch, was das Ölziehen angeht. Einige berichteten von der tollen Zahngesundheit, die damit möglich ist, andere sprachen von Verbesserungen bei verschiedenen Krankheiten.

Das lässt bei mir immer ein bisschen die Alarmglocken schrillen, denn ich kann mir immer nur schwer vorstellen, das ein Mittel oder eine Gewohnheit allein bei vielen verschiedenen Dingen helfen kann.

Aber wie schon erwähnt, meine Neugierde war geweckt und somit beschäftigte ich mich eingehender mit dem Thema. Dabei erfuhr ich, dass das Ölziehen aus der ayurvedischen Lehre stammt und auch heute in ganzheitlichen Therapien zur Behandlung vieler Beschwerden eingesetzt wird.

Es scheint also wirklich eine Art Wundermittel zu sein – wenn auch aus der Kategorie, die im Ursprung nicht darauf ausgelegt, war, den Leuten etwas vorzugaukeln, damit man Geld verdient.

Ölziehen

Was kann das Ölziehen bewirken?

In der ayurvedischen Lehre spielt Öl eine große Rolle. Es wird bei vielen heilenden und entgiftenden Behandlungen eingesetzt und leistet dabei gute Dienste.

Beim Ölziehen werden über 30 verschiedene Krankheiten erwähnt, die allein durch dieses Ritual nach ayurvedischer Tradition geheilt werden können. Das ist eine Menge!

Allen voran wird dem Ölziehen ein großer positiver Aspekt im Bereich der Zahn- und Mundgesundheit nachgesagt. Führt man das Ritual für mindestens 20 Minuten am Morgen aus, wollen sich damit nicht nur Zahnbelege reduzieren lassen, sondern es werden laut Studien auch schädliche Bakterien abgetötet.

Zahnfleischbluten, Karies, Mundgeruch und andere Probleme im Mundraum sollen sich also mit dem Ölziehen verbessern wenn nicht sogar ganz auflösen lassen. Und ganz nebenbei sollen die Zähne auch noch weißer werden.

Das ist schon eine Menge für 20 Minuten täglich. Aber wie schon erwähnt, sollen auch andere Beschwerden vom Ölziehen gelindert werden. Durch die Kau- und Saugbewegungen, die bei diesem Ritual durchgeführt werden, soll außerdem auch das Lymph-System im Kopf angeregt werden, was zum Abtransport von Schlacken führen soll.

Es ist also wirklich eine Menge, was durchs Ölziehen verbessert werden kann. Und deshalb wird es von Heilpraktikern auch gern zur Behandlung eingesetzt.

Wie funktioniert das Ölziehen?

Das Ölziehen ist ganz einfach und es ist nur ein bisschen Zeit sowie Öl erforderlich. Möchtest du ganz nach dem ayurvedischen Ansatz vorgehen, ist noch ein Zungenschaber notwendig.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass du das Ritual morgens direkt nach dem Aufstehen durchführst – noch bevor du einen Schluck trinkst, dir die Zähne putzt oder ähnliches.

Verwendest du einen Zungenschaber, ist das auch gleich der erste Schritt. Reinige damit deine Zunge gründlich von den Belegen. Ich selbst habe es ausprobiert, komme aber leider mit dem Zungenschaber überhaupt nicht klar, er löst einen Würgereflex bei mir aus.

Im zweiten Schritt nimmst du dann einen Esslöffel Öl in den Mund und schiebst und saugst es dort hin und her. Und zwar im Idealfall für 20 Minuten. Das ist die Zeit, die das Öl benötigt, überall einzuwirken und Bakterien zu eliminieren.

Ölziehen

Anfangs kostet das schon ein wenig Überwindung, es hört sich ja auch nicht gerade lecker an. Aber nach ein paar Tagen ist es schon völlig okay und außerdem kannst du ja auch ein Öl verwenden, das du magst.

Viele empfehlen Sonnenblumen- oder Kokosöl, in der ayurvedischen Lehre wird zumeist Sesamöl verwendet. Wichtig ist auf jeden Fall eine gute (Bio-)Qualität des Öls.

Nach den 20 Minuten spuckst du das Öl am besten in ein Papiertuch und entsorgst es im Müll – so gelangen die Giftstoffe, die darin gebunden sind, nicht wieder in den Wasserkreislauf.

Spüle dann deinen Mund mehrmals mit warmen Wasser aus und putze dir anschließend die Zähne. Du wirst auf jeden Fall schnell ein anderes Mundgefühl wahrnehmen und nach wenigen Tagen vielleicht auch andere positive Auswirkungen spüren.

Was gibt es noch über das Ölziehen zu wissen?

Das morgendliche Ritual mit dem Öl soll ja in erster Linie zur Entgiftung dienen. Daher solltest du auf jeden Fall darauf achten, dass du das Öl nicht herunter schluckst. Sonst gelangen die Gifte und Bakterien ja gleich wieder in den Körper.

Ansonsten gibt es eigentlich nichts zu beachten und an vielen Stellen wird auch berichtet, dass das Ölziehen keine unmittelbaren Nebenwirkungen hat. Da es aber entgiften soll, kann es natürlich zu körperlichen Reaktionen wie Schlappheit, Verdauungsproblemen und ähnlichem kommen.

Ich selbst habe das Ölziehen jetzt auch schon öfter probiert, gerade weil ich leider schlechte Zähne und daraus resultierend auch immer wieder Probleme damit habe. Aber bisher hab ich es noch nicht geschafft, das Ritual wirklich dauerhaft jeden Morgen zu machen. Aufgeben gilt aber nicht, also probiere ich es immer mal wieder!

Hast du schon Erfahrungen mit dem Ölziehen gesammelt? Teile sie mit uns in den Kommentaren!