Es gibt viele Heilpflanzen. Manche sind bekannt, andere eher weniger. Einige sind günstig zu bekommen, andere so begehrt, dass sie (zumindest in früheren Zeiten) richtig teuer sind. Und in welche dieser Kategorien passt Ginseng?
Gingseng wird häufig als weißes Gold bezeichnet – und das allein sagt viel über die Pflanze bzw. die Wurzel, die zur Heilung verwendet wird, aus.
In früheren Zeiten war die Wurzel dieser Pflanze äußerst wertvoll und wurde gegen Gold aufgewogen. So war es größtenteils auch nur Kaisern und Königen vergönnt, sie zu benutzen.
Das ist heute zum Glück anders, aber noch immer gilt die Pflanze als äußerst wertvoll und das liegt nicht allein an der Heilkraft, die ihr nachgesagt wird.
Was macht die Ginsengpflanze so besonders?
Mit unserem heutigen Wissen und unseren Möglichkeiten ist es in vielen Fällen ganz einfach, Pflanzen aus anderen Teilen der Erde auch bei uns anzubauen und sie zu nutzen.
Auch ist es oft durch besondere Züchtungen möglich, schneller zur Ernte zu kommen oder diese quantitativ auszuweiten.
Beim Ginseng hat man bisher noch keine Möglichkeit gefunden, den Anbau zu vereinfachen oder die Zeit bis zur Ernte zu verkürzen. Und das macht unter anderem die Pflanze so besonders.
Beheimatet ist der Ginseng vor allem in Asien, genauer gesagt in den Urwäldern Nordkoreas, dem pazifischem Küstengebiet und der Mandschurei.
Hier in Europa gibt es nur wenige, die sich daran versucht haben, Ginseng in unseren Breitengraden zu kultivieren. Und die, die es versucht haben, brauchten einen langen Atem und mussten viele Fehlschläge hinnehmen.
Der Anbau ist auf viele Arten herausfordernd – nicht zuletzt, weil Ginseng sehr langsam wächst. Erst nach vier Jahren ist die Pflanze ausgewachsen und dann dauert es noch einmal etwa zwei Jahre, bis die wertvollen Wirkstoffe in der Wurzel eingelagert sind.

Erst nach diesen sechs Jahren ist die Wurzel bereit zur Ernte und wiegt dann gerade einmal zwischen 30 und 100 Gramm. Nach dem Trocknen bleibt dann noch etwa ein Drittel des Gewichts übrig.
Führt man sich das vor Augen, ist schnell klar, warum dieses Heilmittel so wertvoll ist.
Was kann Ginseng für dich tun?
Ginseng gehört zu den wichtigsten Heilpflanzen in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und wird in Asien seit mehr als 2000 Jahren eingesetzt.
Hier in Europa wurde der Ginseng erst im 17. Jahrhundert bekannt und es dauerte sogar bis zum 20. Jahrhundert, bis wir ihn als Heilpflanze wahrgenommen und genutzt haben.
Noch heute sind sich unsere Wissenschaftler nicht einig, wie sie diese Heilpflanze nun bewerten sollen.
Die meisten Studien, die sich mit der Wirkung der Ginseng-Wurzel beschäftigen, stammen aus dem asiatischen Raum und lassen sich nur schwer auswerten.
Aber auch bei uns wurden schon Labortests gemacht, in denen die Wirksamkeit der in der Wurzel enthaltenen Substanzen bestätigt werden konnten.
Doch wo genau kann Ginseng denn nun helfen? Es werden vielfältige Anwendungsgebiete für die Wurzel genannt:
- Kräftigung des Körpers
- Stärkung des Immunsystems
- Erhöhung der Stress-Resistenz
- Linderung leichter Depressionen
- Aufhellend für die Stimmung
- Hilfe bei Müdigkeit, Schwäche- und Erschöpfungszuständen
- Vorbeugung von Burnout
- Abschwächung von Heuschnupfen
- Vorbeugung und Linderung von Alzheimer, Demenz und Krebs
- Senkung des Cholesterins, Blutzuckers und Blutdrucks
- Beruhigung der Nerven
Ginseng kann also wirklich vielfältig eingesetzt werden – und das nicht nur als Heilpflanze. In Asien ist er oft auch Bestandteil der täglichen Ernährung und wird gekocht, gebraten oder frittiert in die Mahlzeiten eingebunden.

Wichtig für die Einnahem von Ginseng
Verantwortlich für die heilende Wirkung der Ginseng-Wurzel sind die in ihr enthaltenden Substanzen, die als Ginsenoside bezeichnet werden. Forscher haben inzwischen etwa 30 unterschiedliche separieren können.
Diese Ginsenoside unterscheiden sich auf den ersten Blick nur minimal, können aber unterschiedliche Wirkungen hervorrufen.
Gerade bei chronischen Erkrankungen sowie Erkrankungen im Herz-Kreislaufsystem sollte vor der Einnahme von Ginseng mit einem Arzt Rücksprache gehalten werden.
Ansonsten gilt Ginseng als äußerst verträglich und es sind kaum Nebenwirkungen bekannt. Wer von der Wirkung der Wurzel profitieren möchte, findet eine große Auswahl an Tees, Suppen, Sirup, Dragees, Kapseln, Pulver usw. im Handel.
Empfohlen wird von Experten eine Art Kur, da der Ginseng seine Wirkung oft erst nach einiger Zeit richtig entfaltet. Eine einmalige Einnahme wird also eher nicht zu gesundheitlichen Erfolgen führen.
Kanntest du die Ginseng-Wurzel schon? Schreib uns in den Kommentaren von deinen Erfahrungen damit.
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