Voller Stolz schaust du auf einen ganzen Tag voller gesunder Ernährung in angepasster Menge zurück – und dann am Abend auf der Couch ist er plötzlich da: der fiese Heißhunger!
Ganz hinterlistig hat er sich erst angeschlichen, dann breit gemacht und übernimmt jetzt scheinbar jede Gehirnzelle. Was dann folgt ist häufig eine Fressattacke, die jegliche Erfolge zunichte macht und dich völlig frustriert zurücklässt.
So ein Heißhunger ist echt nicht schön. Und doch scheint er unweigerlich zu kommen und somit auch jeden Abnehm-Versuch zu sabotieren. Da muss es doch einen Weg geben, dem zu entgehen, oder?
Vom Hunger und Heißhunger
Wenn es um den Heißhunger geht, solltest du vorab ein paar elementare Dinge über den Hunger an sich wissen. Damit lässt sich dann auch der Heißhunger besser verstehen.
Grundsätzlich ist Hunger etwas Gutes. Es ist ein wichtiges Signal, das der Körper an uns sendet, damit wir überleben. Simpel gesagt teilt dein Körper dir damit mit, dass dringend Energie benötigt wird.
Ignorierst du dieses Signal, wird es mit der Zeit immer stärker und es kommt zum lauten Magenknurren, manchmal sogar Übelkeit. Damit zeigt dein Körper überdeutlich, dass du etwas tun, in diesem Fall essen, solltest.
Die Entstehung des Hungergefühls an sich ist ziemlich komplex und es sind so einige Informationen, die da durch den Körper geschickt werden. Diese kommen letztendlich im Hirnstamm und Hypothalamus zusammen und werden dort dementsprechend verarbeitet.
Aber nicht nur Informationen aus dem Körper sind fürs Hungergefühl zuständig. Auch externe Einflüsse, wie beispielsweise Sinneswahrnehmungen, Gelerntes usw. wirken mit. So erzeugen oft Gerüche Hunger bei uns – oder auch gewisse Routinen.

Was ist Heißhunger?
Hunger selbst ist also wirklich nichts Schlimmes und wir können ihn recht gut aushalten. Heißhunger jedoch ist da schon ein ganz anderes Kaliber. Er ist wie Hunger auf Speed und kommt genauso plötzlich wie auch aufdringlich über uns.
Vielleicht warst du selbst schon mal in der Situation, dass du nachts deinen Kühlschrank geplündert hast oder bei der Tankstelle Schokoriegel shoppen musstest. Dann weißt du, wie beherrschend der Heißhunger sein kann.
Ist er erstmal da, setzt er sich im Gehirn fest und gibt erst Ruhe, wenn die Gelüste befriedigt wurden. Oftmals ist dabei der Wunsch nach etwas Süßem immens, manchmal soll es aber vielleicht auch eher Salziges oder Fettiges sein.
Je nach Willensstärke und Ursache des Heißhungers kannst du diese Phasen überstehen, ohne in einer Fressattacke zu enden. Aber manchmal siegt der Heißhunger dann doch – und zurück bleibt der miese Gedanke an die vielen Kalorien, die gerade sinnlos verdrückt wurden.
Woher kommt der Heißhunger
Heißhunger selbst ist ja schon nicht toll – besonders tückisch an ihm ist aber, dass sich die Ursachen nicht immer gleich erkennen lassen.
Wenn du plötzlich einen Jieper auf etwas hast, kann das wirklich viele Gründe haben. Da hilft es dann nur, sich wirklich genau anzuschauen, was dazu führt.
Hast du körperlich oder auch geistig schwer gearbeitet, dann ist Heißhunger völlig okay und natürlich. Hier gibt dir der Körper das Signal, dass er Energie braucht.
Etwas anders verhält es sich schon, wenn du beispielsweise nach dem Essen oder abends auf dem Sofa eine Heißhunger-Attacke hast. Die kann vielfältige Ursachen haben.
Oft ist es tatsächlich so, dass es gar nicht Hunger ist, was du da verspürst, sondern Durst. Hört sich komisch an, aber wir haben tatsächlich mit der Zeit verlernt, diese Gefühle zu unterscheiden. Ein Glas Wasser kann also schnell Abhilfe schaffen.
Und wenn nicht? Dann gilt es eine Liste an Möglichkeiten abzuarbeiten. Heißhunger entsteht häufig durch:
- zu lange Essenspausen
- viele Zwischenmahlzeiten mit den falschen Lebensmitteln
- Schlafmangel
- Stress
- Diäten
- Migräne
- PMS (prämenstruelles Syndrom)
- Medikamente
- Emotionen verschiedener Art
- Gewohnheiten (Belohnungen etc.)
Wenn dich der Heißhunger im Griff hat, überleg also am besten erst einmal, was ihn wirklich ausgelöst hat. Dann kannst du auch entscheiden, wie du mit ihm umgehst.
Medizinische Ursachen für Heißhunger
Die meisten Ursachen für Heißhunger sind harmlos oder sogar sehr zweckgerichtet. Aber das ist nicht immer der Fall.
Inzwischen sind sich viele Ernährungsexperten sicher, dass Heißhunger oftmals auch auf einen Nährstoffmangel hinweist. Hast du beispielsweise immer wieder (und wirklich häufig) einen Jieper auf Schoki, könnte ein Magnesiummangel verantwortlich sein.
Wer einen Mangel an Vitamin A, Salz oder auch Kalzium hat, der könnte öfters einen Heißhunger auf Käse verspüren. Du siehst, wirklich offensichtlich ist da die Ursache nicht gleich.
Noch komplizierter wird es, wenn der Jieper einfach ständig da ist und sich kaum stillen lässt. Dann können auch körperliche oder psychische Erkrankungen dahinter stecken.
Im körperlichen Bereich sind hier vor allem Stoffwechselerkrankungen zu nennen, aber auch hormonelle Fehlregulationen können die Ursache sein. Psychische Erkrankungen können außerdem ein Grund für den Heißhunger sein – das gilt es also auf jeden Fall abzuklären, wenn der Hunger oft auftritt und nicht zu kontrollieren ist.

Was hilft denn nun bei Heißhunger?
Tja, was hilft denn nun, um dem Hunger zu widerstehen und sich nicht den Fressattacken hinzugeben? Das ist die Frage, auf die wir wohl alle eine Antwort suchen.
Doch so einfach ist das nicht zu beantworten, da es natürlich auch immer auf die Ursache für den Heißhunger ankommt. Was bei dem einen gut funktioniert, zeigt beim anderen überhaupt keine Wirkung. Aber es gibt natürlich Empfehlungen, was du ausprobieren kannst.
Zuallererst spielt deine Ernährung eine Rolle. Setzt du oft auf kurzkettige Kohlenhydrate wie Industriezucker, Honig, Weißmehlprodukte, Schokolade etc. lieferst du deinem Körper zwar schnell Energie, aber die verbraucht er auch genauso schnell wieder. Zurück bleibt der Heißhunger, die Suche nach dem nächsten Energie-Kick!
Achtest du jedoch darauf, größtenteils langkettige Kohlenhydrate in Form von Vollkornprodukten und auch Hülsenfrüchten zu dir zu nehmen, dauert es länger, bis der Körper daraus Energie freisetzt und diese wird dann auch langsamer verbraucht. Das Hungergefühl kommt damit so schnell nicht wieder.
Wenn Du dann noch regelmäßig und zu festen Zeiten ist, gewöhnt sich der Körper auch schnell daran und reguliert dein Hungergefühl. Noch dazu solltest du ausreichend trinken.
Ist der Heißhunger erst einmal da, kann Tee eine gute Soforthilfe sein. Pfefferminz- und Grüntee haben sich als gute Retter in der Not erwiesen und helfen weiter.
Wenn möglich, ist Ablenkung auch eine tolle Idee. Ein langer Spaziergang ist sicherlich die bessere Alternative zum Kühlschrankplündern. Und ist das nicht möglich, können Kaugummis oder auch Zähneputzen helfen, auf einen anderen Geschmack zu kommen.
Und schlussendlich ist es gerade bei Heißhunger, der von Gewohnheiten entstanden ist, Durchhalten angesagt. Erst wenn wir den uns da wieder umkonditionieren, geht es auch wieder ohne den nervigen Heißhunger.
Was tust du bei Heißhunger? Schreib deine besten Tipps gleich in die Kommentare!
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