Dank der Urban Gardening-Bewegung ist es heute ganz einfach, auf kleinstem Raum, z. B. dem Balkon, Gemüse anzubauen. Doch was ist, wenn selbst dieser Platz nicht da ist? Dann können Microgreens interessant werden!
Konnte ich mir noch vor einem Jahr nicht vorstellen, auch nur Blumenkästen am Balkon zu haben, ist jetzt der Wunsch nach einem eigenen Garten mit Möglichkeit zum Gemüseanbau groß.
Doch den haben wir nicht. Und der Balkon ist auch keine Alternative, da er mir zu nah an der Straße ist und somit das Gemüse zu viele Abgase abbekommt.
Das hat uns irgendwie ganz schön gefrustet. Es muss doch möglich sein, auch ohne Platz selbst etwas heran züchten zu können, das gesund ist und an dessen Herstellung man Spaß hat.
Microgreens sind hier die Lösung für alle, die ohne viel Platz oder Zeit für die Pflege selbst zum Gärtner werden möchten. Und nach allem, was ich bisher darüber gelesen und gehört hab, ist die Aufzucht wirklich einfach und das Ergebnis lecker und gesund.
Was sind Microgreens?
Denkst du bei dem Begriff Microgreens an Reagenzgläser oder einen Chemiebaukasten? So ging es mir beim ersten Mal auch als ich davon gehört hab. Aber zum Glück täuscht hier der erste Eindruck!
Microgreens sind nichts anderes als Pflanzenkeimlinge und in den letzten Jahren zum absoluten Trend geworden. Gesundheitsbewusste sind genauso von den kleinen Pflänzchen begeistert, wie auch die Anhänger des Urban Gardenings. Und so verbreitet sich die Idee vom Gemüsegarten auf der Fensterbank sehr schnell.

Mit Micro wird, wie du dir sicherlich denken kannst, die Größe der Pflanzen beschrieben. Und greens steht einfach für die große Auswahl an Kräutern und Gemüsepflanzen, die man so anbauen kann.
Und was macht diese Microgreens so besonders? Das ist neben der Möglichkeit des Anbaus vor allem die hohe Konzentration an Vitaminen, Proteinen und Spurenelementen, die in den Keimlingen enthalten sind.
In so einem kleinen Keimling steckt alles, was eine Pflanze zum Wachsen und Gedeihen braucht. Deshalb ist die Konzentration an guten Inhaltsstoffen in den Microgreens auch viel höher als in ausgewachsenen Pflanzen.
So kannst du also problemlos dein eigenes Superfood heran züchten und direkt nach der Ernte auch schon verspeisen – ohne lange Transportwege, Lagerungen usw.
Microgreens anbauen – so funktioniert’s!
Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie der Anbau dieser Kräuter und Gemüsepflänzchen funktioniert. Selbst hab ich es bisher noch nicht probiert, aber es steht auf der ToDo-Liste – und zumindest die Theorie ist ganz einfach!
Zum Anbauen von Microgreens benötigst du nur eine Planzschale, etwas Erde und natürlich das Saatgut. Als Schale kannst du eine herkömmliche Anzuchtschale verwenden – aber es funktioniert auch mit einer Auflaufform oder anderen Schalen, die du gerade zur Hand hast.
Fülle diese Schale ca. 2 cm hoch mit Anzuchterde oder auch feiner Komposterde und streue dann die Samen sehr dicht darüber. Anschließend drückst du sie dann leicht an und sorgst mit einer Sprühflasche dafür, dass die Erde gut durchfeuchtet wird.
Warum eine Sprühflasche? Ganz einfach! Mit ihr ist die Dosierung besser möglich, denn die Erde darf auch nicht zu nass werden, wenn die Saat gut aufgehen und später nicht faulen soll.
Je nachdem, welches Saatgut du verwendet hast, geht es mit der Abdeckung weiter. Lichtkeime kannst du jetzt mit Frischhaltefolie abdecken, für Dunkelkeime nimmst du eine lichtundurchlässige Abdeckung.

Dann geht es mit deinen Microgreens auch schon ab auf die Fensterbank. Am besten stehen sie warm und ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Bis das Saatgut gut angekeimt ist (dauert ca. 4-6 Tage) lüftest du deinen Mini-Garten am besten zwei- bis dreimal täglich und sorgst dafür, dass die Erde immer feucht bleibt.
Danach nimmst du die Folie bzw. Abdeckung ab und befeuchtest die Erde weiter, bis die Pflanzen erste Blätter gebildet haben und ca. 15 cm hoch sind. Dann ist es Zeit für die Ernte!
Was gibt es über Microgreens noch zu wissen?
Einmal geerntet, solltest du die Microgreens schnellstmöglich verarbeiten, denn sie halten sich nicht lange. Werden sie erhitzt oder tiefgekühlt, können sie zudem ihre Nährstoffe verlieren.
Am besten ist es also, wenn du die Keimlinge gleich nach dem Ernten für Salate, Smoothies oder Quarks verwendest. Auch auf dem Brot schmecken sie super lecker.
Wichtig ist dabei noch zu wissen, dass bei diesem Superfood auch der Geschmack sehr intensiv ist. Hast du also beispielsweise Rettichkeimlinge angebaut, können schon kleine Mengen sehr scharf sein.
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