Ich liebe es ja, die locker leichten Themen hier fürs Blog zu schreiben. Aber es ist nicht immer alles schön, was mit Ernährung zu tun hat. Mit der Lebensmittelverschwendung zeigt sich immer deutlicher eine dunkle Seite!
Mit allgemein immer wieder gern benutzten Argumenten wie „Wo anders müssen sie hungern, während du das Zeug wegschmeißt“ möchte ich hier gar nicht kommen.
Aber ich möchte dir trotz allem aufzeigen, dass wir endlich verantwortungsbewusster mit unseren Nahrungsmitteln umgehen sollten. Denn tun wir das nicht, hat das doch ganz massive Auswirkungen – auch auf die Umwelt.
Verstehe diesen Beitrag hier aber bitte auch nicht als erhobenen Zeigefinger. Viel mehr möchte ich einfach ein Bewusstsein für das Thema schaffen und dir, falls es für dich interessant ist, ein paar Tipps gegen die Lebensmittelverschwendung geben.
Doch bevor es zu den Tipps geht, gibt es erst einmal ein paar Fakten, die das Problem vielleicht verdeutlichen.
Lebensmittelverschwendung nimmt überhand!
Auf muttererde habe ich gelesen, dass weltweit ca. 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden. Das entspricht mehr als einem Drittel der Lebensmittel, die weltweit produziert werden.
Jetzt könnte man natürlich sagen, dass es in einigen Ländern sicherlich damit übertrieben wird. Weltweit ist schließlich ein großer Begriff.
Tatsache ist aber, dass wir und in Deutschland auch nicht gerade mit Ruhm bekleckern, wenn es um dieses Thema geht. Allein bei uns sind es auch 18 Millionen Tonnen. Eine erschreckende Zahl, oder?
Auch hier gibt es dann natürlich das Argument, dass viele Lebensmittel schon entsorgt werden, bevor sie überhaupt beim Verbraucher ankommen.
Das stimmt auch, denn oft wird beim Erzeuger schon entsorgt, was nicht der Norm entspricht. Beim Zwischenhändler oder Supermarkt wird dann noch mal aussortiert und so landet schon bedeutend weniger überhaupt bei uns.
Aber das Argument gilt auch nicht wirklich, denn noch immer entfallen fast 40 Prozent der Lebensmittelverschwendung auf unsere Haushalte.
Wir können also wirklich viel verändern, wenn wir hier bei uns selbst ansetzen und die Verantwortung dafür nicht nach oben durchreichen.

Warum sollten wir etwas gegen die Lebensmittelverschwendung tun?
Uns geht es doch richtig gut, oder? Wir sitzen in unseren Wohnungen mit einem mehr oder weniger gut gefüllten Kühlschrank und können uns sicher sein: In Deutschland muss niemand verhungern.
In diesem Bewusstsein landet schon mal das eine oder andere Lebensmittel im Müll und auch Reste werden nach dem Essen gleich entsorgt, anstatt sie weiter zu verwenden.
Nachschub ist schließlich nie weit und was soll man schon mit den Resten anfangen? Das ist ist doch keine ganze Mahlzeit!
Vielen von uns stellt sich daher die Frage: Warum sollen wir etwas gegen die Lebensmittelverschwendung tun, wenn es uns doch so gut geht?
Auf die Frage gibt es viele Antworten. Und vielleicht bringt dich allein die Tatsache, dass jeder Deutsche jährlich Lebensmittel im Wert von € 300 wegwirft, ein wenig zum Nachdenken.
Wie viele Personen leben in deinem Haushalt? Da kommt mitunter ein nettes Sümmchen zusammen, oder?

Das ist aber nicht der einzige Grund, warum wir uns mit der Lebensmittelverschwendung beschäftigten sollten. Auch die Tatsache, dass etwa 48 Millionen Tonnen Treibhausgase völlig grundlos ausgestoßen werden, ist nicht lustig. Grundlos deshalb, weil es auf Kosten der Lebensmittel geht, die wir wegwerfen.
Und schlussendlich gibt es dann noch die ethischen Gründe. Wie gesagt, möchte ich hier nicht mit dem Argument der hungernden Menschen kommen. Aber vielleicht interessiert es dich, wie es dem Bauern im Nachbarort geht?
Entspricht ein Gemüse nicht einem bestimmten Schönheitsideal, wird der Bauer es nicht los. Großhandel und Supermärkte nehmen nur ab, was schön ist. Der Rest ist für die Tonne.
Das ist nicht nur ärgerlich, weil der Bauer ja viele Stunden Arbeit dafür aufwendet. Es sorgt auch dafür, dass kaum noch ein Bauer überleben kann, weil er nur noch einen Teil seiner Erzeugnisse verkaufen kann. Dabei ist der Rest ja nicht schlecht – er ist nur nicht so hübsch anzusehen.
Es gibt also wirklich viele Gründe, die uns zu einem Umdenken bewegen können.
Was können wir gegen die Lebensmittelverschwendung tun?
Ich schwinge hier große Reden – doch wie gehe ich selbst mit den Lebensmitteln um? Ich muss zugeben, lange habe ich mir auch keine großen Gedanken um Lebensmittelverschwendung gemacht.
Das hat sich geändert, aber ich bin keine Heilige und alles andere als perfekt. Auch bei mir landet noch so einiges im Abfall, was da nicht unbedingt hinein gehört. Aber ich werde von Tag zu Tag besser. Unter anderem deshalb, weil ich immer mehr Tipps finde, was ich gegen die Lebensmittelverschwendung unternehmen kann.
Allgemeine Tipps:
Lebensmittelverschwendung findet nicht erst dann statt, wenn Reste vom Teller im Bio-Müll landen. Meist können wir schon viel früher ansetzen. Diese Tipps helfen dabei:
- Kaufe bewusster und geplant ein – Wer weiß, was die nächsten Tage auf den Tisch kommen soll, kann gezielter einkaufen und vielleicht auch gleich die Wiederverwertung mit einplanen. Kaufe ich z. B. ein Netz Kartoffeln, weiß ich auch gleich, wie ich die Menge in den nächsten Tagen nutzen werde.
- Die richtige Lagerung ist entscheidend – Nicht nur Obst und Gemüse sollten richtig gelagert werden – auch alle andere Lebensmittel sind meist deutlich länger nutzbar, wenn sie entsprechend gelagert werden. Lebensmittelmotten und ähnliches sind hier ein gutes Stichwort. Ein Punkt, in dem auch ich mich noch stark verbessern kann.
- Teilen macht Sinn – Ein großer Kopf Salat ist für dich allein zu viel? Vielleicht nimmt die Nachbarin dir gern die andere Hälfte ab. Und was hier im Kleinen funktioniert, ist auch im Großen möglich. Foodsharing wird immer beliebter und was für den einen ein nicht brauchbarer Rest ist, ist für den anderen genau die richtige Menge.
- Mindesthaltbarkeitsdatum nicht zu ernst nehmen – Es gibt Menschen, die essen beispielsweise einen Joghurt ab dem Datum, dass als Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben wird, aus Prinzip nicht mehr. Sie schauen gar nicht nach, ob er schlecht ist. Schon verrückt, oder? Die meisten Lebensmittel sind weit über das MDH essbar. Verlass dich einfach auf deine Sinne anstatt auf den Aufdruck.
Lebensmittel richtig verwerten
Früher habe ich oft geschmunzelt, wenn meine Oma jeden noch so kleinen Rest aufgehoben und wiederverwertet hat. Heute bin ich in vielen Bereichen schon ganz genauso und finde es toll. Deshalb hier noch meine liebsten Tipps zur Verwertung:
- Resteküche – Mindestens einmal die Woche gibt es bei uns ein buntes Allerlei. Das ist die nette Umschreibung für die Reste, die weg müssen. Die werden entweder zu einem Auflauf zusammengemischt oder mit Nudeln oder Kartoffeln zu einem leckeren Pfannengericht gemacht. Und reicht der Rest dafür nicht, landet er auch oft kalt auf dem Brot (bei Instagram zeigen wir immer wieder Beispiele dazu).
- Suppen, Smoothies und mehr – Gerade beim Obst und Gemüse kommt es ja immer wieder vor, dass etwas nicht mehr ganz knackig und frisch ist. Das wandert bei uns dann in Suppen oder in Smoothies. Dort schmeckt es dann noch mal richtig gut und muss nicht im Bio-Müll landen.
- Gemüsebrühe selbst machen – Gemüsereste müssen nicht unbedingt im Abfall landen. Aus den Schalen und abgeschnittenen Enden lässt sich nämlich eine richtig gute Gemüsebrühe machen. Einfach alles mit Kräutern, Salz und Pfeffer eine Stunde in Wasser kochen, danach durch ein feines Sieb abgießen und fertig ist die Brühe. In Schraubgläsern an einem dunklen Ort aufbewahrt, hält sich diese mehrere Wochen!
- Gesunde Snacks – Magst du Melonen oder Kürbis? Dann wirf die Kerne nicht weg, sonder röste diese im Backofen und würze sie je nach Geschmack süß oder salzig. Das ist ein toller Knabbersnack für den Couch-Abend!
Lebensmittelverschwendung muss nicht sein!
Du siehst, es ist gar nicht so schwer, etwas gegen die Lebensmittelverschwendung zu tun. Und selbst wenn du nur ein paar der Tipps umsetzt, macht das auf Dauer schon einen richtig großen Unterschied.
Seit wir angefangen haben, uns mit diesem Thema auseinanderzusetzen, finden wir immer mehr Spaß daran, die Verwertung zu optimieren.
Und weißt du, was mich besonders freut? Wir sparen Woche für Woche richtig viel Geld beim Einkauf – ganz allein deshalb, weil nicht ein Teil davon im Müll landet. Dafür gönnen wir uns dann mehr hochwertige Bio-Lebensmittel und anderes, was uns gut tut.
Was ist dein bester Tipp gegen die Lebensmittelverschwendung? Schreib ihn bitte gleich in die Kommentare!
Bildcredits: SimplyGesund
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