Dieser Podcast ist leider nicht mehr aktiv. Hier findest du jedoch eine Zusammenfassung der Folge.

Felix war vor der Podcast-Aufnahme auf dem Adventsmarkt und hat nicht nur leckeren Kuchen mitgebracht, sondern auch einmal die Auswahl an Alkohol betrachtet. Neben dem herkömmlichen Glühwein gibt es da inzwischen eine große Auswahl mit diversen Früchten, Ingwer und anderen Geschmacksrichtungen, die sich schon fast wieder gesund anhören. Aber sind sie es auch?

Alkohol gehört dazu, oder?

Gerade in der Vorweihnachtszeit ist Alkohol ein Thema, das stetig präsent ist. Nicht wenige haben im Januar davon sogar richtig die Nase voll und machen dann gern mal eine Detox-Kur, um den Körper zu entlasten.

Neben dem Weihnachtsmarkt, den wir ja schon angesprochen haben, gibt es aber noch mehr Gelegenheiten, zu denen der Alkohol fließt. Weihnachtsfeiern sind ein weiteres Beispiel. Aber auch ein Abend auf der Couch oder ein Treffen mit Freunden macht Lust auf ein Glas Rotwein. Nach dem Winterspaziergang wärmt dann ein Kaffee, Kakao oder Tee mit Schuss so richtig auf. Diese Liste ließe sich wohl noch beliebig fortführen.

Aber ist Alkohol nun gesund oder ungesund? Ist es also schlimm, wenn es mal ein wenig mehr wird, was man trinkt? Da gibt es unterschiedliche Meinungen. Einige schwören auf die gesunden Bitterstoffe im Bier, die durch den Hopfen dort hinein gelangen. Oder auch auf die Polyphenole in der Schale der Trauben, aus denen Wein gewonnen wird. Diese sollen ja positiv auf die Gefäßwände einwirken und sie elastischer machen.

Auch der Magenbitter nach dem schweren Essen ist sehr beliebt und wird als gesund angesehen. Gerade das sorgt aber auch für kardiovaskuläre Herzkrankheiten, die dann vermehrt entstehen, wenn fettiges Essen, Alkohol und Kälte aufeinander treffen. Das passiert so häufig, dass es dafür sogar schon einen eigenen Begriff gibt: das Feiertags-Herz-Syndrom.

Schon in den 70er Jahren stellte man fest, dass diese Probleme vermehrt an Wochenenden und Feiertagen auftraten. So kam es zu diesem Namen dafür. Da sieht man also schon deutlich die negativen Folgen vom Alkohol.

Alkohol ist ein Gift

Alkohol ist ein Nervengift und trotzdem wohl eine der am weitesten verbreiteten Drogen, die auch gesellschaftlich voll anerkannt sind. Aber was passiert bei uns im Körper, wenn wir dieses Gif zu uns nehmen? Wie so oft, kommt es hier natürlich auch auf die Dosis an.

Bei Alkohol ist es jedoch so, dass hier durch das Nervengift tatsächlich schon beim ersten kleinen Schluck Gehirnzellen absterben. Das ist die primäre Auswirkung. Dann kommt es zu Kater am nächsten Morgen, der durch einen enzymatischen Abbau im Körper entsteht. Der Alkohol wird dabei zu Essigsäure und das verursacht den Kopfschmerz. Durch diesen Stoffwechselprozess gerät der Körper also ganz stark in ein saures Milieu.

Ich selbst trinke gar keinen Alkohol, gehöre zu denen, die schon beim Trinken Kopfschmerzen und teilweise sogar Migräne bekommen. Liegt das dann vielleicht auch ein wenig an falscher Ernährung, die den Körper anfälliger für die Nebenwirkungen des Alkohols machte? Jein! Das kann eine Rolle spielen, muss aber nicht.

Genauso gut könnte es auch an der Art des Alkohols liegen, die getrunken wird. Ist beispielsweise viel Zucker wie in Mixgetränken dabei, ist die Gefahr für solche Probleme höher. Aber auch bei relativ reinem Alkohol, wie in meinem Fall der früher gern getrunkene Tequila, kann es zu solchen Reaktionen kommen – da hilft auch die vermeintlich gesunde Zitrone dazu nicht!

Alkohol und das Essen

Helfen kann es, wenn man von vorn herein für eine Grundlage in Form von einem nahrhaften Essen sorgt, um Alkohol besser zu vetragen. Wobei das unter Umständen auch dazu führt, dass man den Alkohol erst sehr spät, dann aber in geballter Form spürt. Wie passt jetzt aber Essen mit Alkohol wirklich zusammen?

Wir sprachen ja schon über das Feiertags-Herz-Syndrom, wo fettiges Essen und Alkohol gemeinsam für Probleme sorgen. Auf der anderen Seiten ist aber gerade dieses fettige Essen auch eine Grundlage, um Alkohol auch besser zu vertragen. Wie passt das?

Grundsätzlich gilt: Je besser du dich ernährst, desto besser verträgst du auch den Alkohol. Eine gute körperliche Verfassung verzeiht vieles. Das macht sich auch darin bemerkbar, dass du Alkohol dann besser verträgst. Männer mit höherer Muskelmasse als Frauen können auch mehr Alkohol ab. Der Stoffwechsel spielt dabei eine große Rolle und mit einer gesunden Ernährung lässt sich da einiges positiv beeinflussen.

Das ändert aber natürlich nichts daran, dass du Alkohol weiterhin mit Vorsicht und vor allem in Maßen genießen solltest.

Und wo wir schon beim Essen sind… Macht Alkohol dick? Es wird ja beispielsweise immer geraten auf Alkohol zu verzichten, wenn man abnehmen möchte. Liegt das nur daran, dass der Alkohol selbst viele Kalorien hat?

Sieht man jetzt ein Weihnachtsmenü mit oft weit über 1000 Kalorien, erscheint das Glas Rotwein mit 70 oder 80 Kalorien daneben als wirklich kleines Übel. Es sind also nicht die Kalorien des Alkohols selbst das Problem. Vielmehr ist es die Tatsache, dass der Alkohol die Fettverbrennung hemmt.

Der Körper versucht über die Leber immer zuerst das Gift, also den Alkohol, loszuwerden und der Fettstoffwechsel kommt dann an zweiter Stelle. Der Körper ist also im Endeffekt von der Kombination aus Essen und Alkohol überfordert. Er sieht aber den Alkohol als größeres Problem und kümmert sich erst einmal darum.

So schlägt sich ja fettiges Essen allgemein gern auf den Hüften nieder – und der Alkohol ist in dem Fall noch ein Booster, der das unterstützt und verstärkt.

Alkohol in Maßen statt in Massen?

Aber wie sieht es denn nun aus, wenn man Alkohol wirklich moderat genießt? Wie schon erwähnt, macht ja bekanntlich immer die Menge das Gift. Und wir alle kennen auch die Studien, die besagen, dass geringe Mengen Alkohol nicht nur kein Problem, sondern sogar gesund sind.

Allerdings sagen nun auch einige Wissenschaftler, diese Studien wären nicht unbedingt aussagekräftig, da beispielsweise ehemaliger Alkoholiker, die ja Spätfolgen vom Konsum haben können, in die Gruppe derer gesteckt wurden, die keinen Alkohol trinken. Diese Spätfolgen und die eventuell schlechtere gesundheitliche Verfassung kann das Ergebnis der Studien somit verfälschen.

Auch wurden andere wichtige Faktoren, wie beispielsweise die Ernährung, nicht mit betrachtet und so isoliert sind die Studien nicht wirklich aussagekräftig.

Bei all den Diskussionen ob Alkohol nun gesund oder ungesund ist, gibt es dann aber natürlich auch noch den gesellschaftlichen Aspekt. Alkohol gehört zu vielen Anlässen einfach dazu und trinkt man nichts, ist man schnell mal außen vor. Oder es wird immer versucht, einen doch zum Trinken zu animieren.

Wer da keinen starken Willen hat, stößt da oft an seine Grenzen. Noch schlimmer ist es, wenn aufgrund des Gruppenzwangs oder auch der Dynamik doch mal ein Gläschen mehr als geplant getrunken und dann trotz allem das Auto für die Heimfahrt genommen wird. Ein Thema, das leider noch immer sehr aktuell ist.

Dabei gibt es so viele alkoholfreie Alternativen und sogar alkoholfreies Bier oder ähnliches, wenn man auf den Geschmack nicht verzichten möchte – da muss es nicht immer Alkohol sein.

Auch Cocktails gibt es inzwischen oft in der alkoholfreien „Virgin“ Version – und genau das ist das Stichwort für unser Goodie in dieser Woche. Für alle, die nicht auf leckere Cocktails verzichten möchten, haben wir einige tolle Rezepte vorbereitet, die in unserer Community kostenlos zum Herunterladen verfügbar sind.

Links aus der Sendung

Studien nicht aussagekräftig? 

Verträgst du Alkohol gut oder eher nicht? Wie handhabst du den Genuss in der Vorweihnachtszeit? Tausch dich mit uns und anderen in den Kommentaren aus!